2.6.07

klischeevertrauen.

ich wohn gern hier. in deutschland.
wenn ich die anderen von ihrem spanienurlaub und der herzlichkeit und blabla schwärmen höre, weiß ich nicht, was das soll. ich mag diese ständige gelaber und aufdringliche getue... ähhh: die herzlichkeit... nicht. oder wenn mir jemand erzählt, wie nett die amerikaner sind und wie miesgrämig wir deutschen sind, mh, find ich das einfach ziemlich hohl. ich denke nämlich nicht, dass sich herzlichkeit und nettigkeit zufällig global verstreuen. viel mehr die attitüde, also wie man so rumspringt. miteinander. die ist zwar in deutschland nicht immer nett, aber meistens fair. das find ich persönlich viel besser als wenn sich alle gegenseitig in den arsch kriechen und sich doch egal sind. hier merkt man wenigstens das egalitäre (haha, das ist lustig). und hier bekommt man auch kritik zu hören, so muss das sein. wenn ich halt nen tag mal scheiße aussehe, will ich mir nicht anhören, dass ich großartig aussehe und es eh auf die inneren werte ankommt (kommt es doch eh nicht, so’n schwachsinn, gelaber). und wenn es mir schlecht geht, guck ich auch so, ich muss hier niemandem verklickern, wie verdammt lebensfroh ich bin und wie toll ich das leben finde, das finde ich schön. ich hab hier im schönen deutschland einfach mehr das gefühl so sein zu können wie ich bin: manchmal schlechtgelaunt und lasst-mich-in-ruhe... oder fühlt man sich etwa nur so, wenn man in deutschland aufgewachsen ist? ich glaub nicht und ich will das auch gar nicht glauben. ich glaube eher an ehrlichkeit und so, ehrlich gesagt ist mir die noch wichtiger als nettigkeit, leider sehen das hier nicht mehr viele andere menschen so. ich will nicht hören, dass ich lächeln soll, erst recht nicht von „freunden“. ich denke, ein wahrer freund hinterfragt/ sollte hinterfragen, woher die schlechte laune bzw. schlechte grundeinstellung rührt. genau das gleiche denke ich vom vertrauen. ich halte es für schwachsinn allen leuten gegenüber gleich nett und toll zu sein, ihnen zeug zu versprechen, bei mir ist das eher ein elitärere struktur, die sich in vertrauen begründet. es tut mir sehr leid, dass ich das bei einem verplapperten italiener nicht innerhalb von 3 minuten habe. [...]